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Der Zukunftscluster ThWIC begleitete als wissenschaftlicher Partner eine Ausstellung in Jena zur Geschichte der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung
Ein breit verankertes Wasserbewusstsein und ein größeres gesellschaftliches Wissen über die technologischen und sozialen Grundlagen der Wasserversorgung sind heute wichtiger denn je. Der Zukunftscluster ThWIC widmet sich dieser Herausforderung mit zahlreichen Aktivitäten und Maßnahmen zur Stärkung der öffentlichen „Water Literacy“. Mit „Water Literacy“ wird die Fähigkeit bezeichnet, grundlegende naturwissenschaftlich-technische und soziale Zusammenhänge zu verstehen, wenn es darum geht, Wasser bereitzustellen, zu nutzen oder zu reinigen. Dazu gehört auch, einschätzen zu können, welche Folgen das eigene Handeln für die Wasserressourcen hat und ein entsprechendes Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln. Aktivitäten dazu unterstützt das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt auch mit der Zukunftscluster-Initiative, in deren Rahmen es ThWIC fördert.
Als Beitrag zum Wissensaufbau vor Ort initiierte der Zukunftscluster ThWIC eine Sonderausstellung im Stadtmuseum Jena, die sich der Geschichte der Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung in der Region widmete und auf den Wert des Wassers aufmerksam machte. Die von ThWIC wissenschaftlich begleitete Ausstellung gab nicht nur Einblick in die Infrastrukturgeschichte des Wassers und in aktuelle Ansätze für eine nachhaltige Wasserversorgung, sondern zeichnete auch die Wissensgeschichte des Trinkwassers nach. So holte sie etwa den Jenaer Hygieniker August Gärtner (1848-1934) als wichtige Figur wieder ins öffentliche Bewusstsein. Er ist der Autor des als „Wasserbibel“ bekannt gewordenen Standardwerks „Die Hygiene des Wassers“. Am Beispiel Gärtners wurde in der Ausstellung eine Linie von den historischen Herausforderungen der Trinkwasserversorgung zu aktuellen Problemen gezogen, die im ThWIC mit modernsten Technologien, beispielsweise zur Sensorik und Wasseraufbereitung, bearbeitet werden.
Dass eine sichere Wasserversorgung nicht nur eine technologische, sondern auch eine sozial und kulturell geprägte Herausforderung ist, verdeutlichte die Ausstellung mit Exponaten und Informationsangeboten zur Kulturgeschichte des Wassers und zu aktuellen Wasserkonflikten. Zur Symbolik des Elements in Kunst, Literatur, Musik oder Religion konnten sich die Besucherinnen und Besucher ebenso informieren wie zu politischen Debatten um Wasser, etwa im Rahmen der Thüringer Niedrigwasserstrategie oder des Nachhaltigkeitsziels 6 der Vereinten Nationen „Clean Water and Sanitation“. Begleitet wurde die Ausstellung von einem Rahmenprogramm, in dem unter anderem Expertinnen und Experten des ThWIC aktuelle Forschungsergebnisse und technologische Ansätze einem breiten Publikum vorstellten und den Zukunftscluster damit in der Region weiter verankerten. „Das große öffentliche Interesse in den vergangenen Monaten hat uns gezeigt, dass die Zusammenarbeit mit lokalen Kulturinstitutionen wie Museen oder Kinos ein vielversprechender Weg ist, unsere Forschungsthemen und die Ergebnisse unserer Arbeit in die Öffentlichkeit zu tragen“, sagte Dr. Karsten Gäbler, der die Ausstellung vonseiten des ThWIC begleitet hat. „Dieser Erfolg ermutigt uns, auch in Zukunft nach neuen Wegen zu suchen, den gesellschaftlichen Impact unseres Clusters zu steigern“. Die Ausstellung lief vom 28. Februar bis zum 24. August 2025.
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